Am 21.11.2019 wurde im Londoner Stadtteil Brent nahe dem Wembley-Stadion der Pink Coach and Car Park eröffnet, Europas größtes Bus- und Pkw- Parkhaus aus Stahl. Das Projekt wurde von Quintain entwickelt, dem Unternehmen, das die gesamte Anlage des Wembley- Parks gestaltet. Verantwortlich für die Ausführung war der deutsche Parkhaus-spezialist Huber car park systems international GmbH, der gemeinsam mit dem britischen Tiefbauer O‘Keefe das Großprojekt verwirklichte.

Blick auf die Großbaustelle Pink Car Park
© Chris Winter | Huber car park systems

Konzeption

Pink Parking bietet auf zwei Ebenen Platz für 290 Busse und Fernsehübertragungswagen, die z. B. aus dem Stadion berichten. In den fünf Stockwerken darüber können 734 Pkws eingestellt werden. Insgesamt bietet das Parkhaus Platz für max. 16.500 Besucher. Zwar für das Wembley-Stadion errichtet, finden nicht nur Stadionbesucher Ein- lass, sondern auch Gäste und Besucher anderer Veranstaltungen. Auch für die SSE- Arena (Wembley-Arena), mit etwa 12.500 Sitzplätzen, sowie den um- liegenden 85 ha großen Wembley-Park wird das Parkhaus dringend benötigt, meint Julian Meier, Projektverantwortlicher bei Huber.
Eine besondere Herausforderung bestand in der statischen Belastung durch Busse und Übertragungswagen. Hier war die besondere Kompetenz der Ingenieure und Planer bei Huber gefragt. Auch benötigt ein Gebäude dieser Größenordnung spezielle und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen – dies trifft besonders für ein Parkhaus zu.

Brandschutz

Während Kameraüberwachungssysteme Einsicht in alle Bereiche ermöglichen, stehen im Bedarfsfall Feuermeldeanlagen und Notfallrufeinrichtungen an zahlreichen Stellen zur Verfügung. Um im Brandfall ausreichend Zeit für Lösch- und Evakuierungsmaßnahmen zu bieten, sind die Busparkdecks nach der Feuerschutzklasse 120 errichtet.

Die Bauteile des Gebäudes mit ca. 734 Parkbuchten und 290 Busstellplätzen sollen einem Feuer für 120 min stand- halten. Um diese Vorgaben erfüllen zu können, sind alle Stahlträger mit Kammerbeton umhüllt. 730.000 l Wasser aus einem Löschtank unterhalb des Parkhauses können über eine zusätzlich dort installierte Sprinkleranlage direkt in das Busparkdeck geleitet werden.

Korrosionsschutz

Doch auch der Normalbetrieb bietet seine Herausforderungen. Parkhäuser sind durch das Eindringen von Niederschlägen, Tausalzlösungen oder ölhaltige Verschmutzungen ständigen korrosiven Belastungen ausgesetzt. Ein wirksamer Schutz war unerlässlich:
Die Projektverantwortlichen entschieden sich für einen Korrosionsschutz mit duroZINQ. Dazu wurde die Oberfläche von ca. 2.100 t Stahl in Polen veredelt. Ein nicht nur mengenmäßig beachtlicher Prüfstein, sondern auch im Hinblick auf Transport und Logistik. Nach der Behandlung mussten über 13.000 Einzelteile direkt zur Baustelle nach London verbracht werden. Darunter bis zu 18 m lange Stahlträger und sperrige Komponenten, die zur Sicherheit doppelt getaucht wurden.

Digitales Wegeleitsystem

Für eine zügige Einfahrt und Weiterleitung zu den Stellplätzen arbeitet im Innern des Parkhauses ein ausgeklügeltes Wegeleitsystem mit digitaler Beschilderung. Die Fahrzeuge werden bei der Einfahrt je nach ihrer Länge und Größe erfasst und zu freien Plätzen geleitet. Das Kennzeichenerfassungssystem registriert zudem die Ein- und Ausfahrten. Dieses System soll in Zukunft bei allen Parkhäusern, die in Rheinbrohl geplant werden, zum Standard gehören. Denn das Parkhaus wird digital, so Valentin Rüther, Geschäftsführer. Es kommt ohne Schranken aus, eine Kamera erfasst das Nummernschild. Das Parkhaus meldet an die Navigationsgeräte der Fahrzeuge noch freie Plätze. Und wer nicht mehr weiß, wo er geparkt hat, gibt sein Kennzeichen in den Automaten ein, der dann den kürzesten Weg anzeigt. Bezahlt werden kann zudem auch über eine App.

Beim Pink Parking wurde darüber hinaus Wert auf eine einfache Orientierung gelegt. Da die Gebäude im Wembley-Park mit unterschiedlichen Farben gestaltet sind, wurde die Oberfläche der Parkebenen in Pink gestaltet. So soll den Besuchern das Zurechtfinden erleichtert werden. Zudem werden vier der zehn Treppenhaustürme von rosa LED-Leuchtstoffröhren beleuchtet und mit ihnen die großen schlichten Silhouetten von Stars, die für ihre Wembley-Auftritte bekannt sind.

Gestaltung und Planung

Die Gestaltung des Komplexes hatte das Londoner Architektenbüro Potter Church & Holmes im Auftrag von Huber übernommen. Die Umsetzung des Projekts kostet umgerechnet etwa 46 Mio. e. Mit den genehmigten Plänen für dieses Großprojekt wurde ein zuvor für das Parken genutztes Areal freigegeben, um Platz für dringend benötigte Wohnsiedlungen zu schaffen. Die meisten Planungsarbeiten wurden von Mitarbeitern in Rheinbrohl erbracht, erläutert Valentin Rüther.

Huber car park systems international hat natürlich auch ein Büro in London, sowie eines in Leiden, Niederlande, und seit Kurzem auch in Ismaning bei München.

Pink Parking-ein Parkhaus der Superlative im Wembley-Park_stahlbau_heute_2_2020

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