Wenn sich externe Faktoren wie die Corona-Pandemie oder geopolitische Veränderungen negativ auf die Wirtschaftlichkeit von Parkhäusern im Bestand auswirken, können Betreiber mit Digitalisierungsmaßnahmen und angepassten Organisationsstrukturen ihre Unternehmen zukunftsfähig machen. Ein Beispiel ist das Parkhaus am Krankenhaus Bietigheim, das der Betreiber AmbiPark 2016 erstellen ließ.

Das Parkhaus wurde nach den damals neuesten bautechnischen Regeln errichtet und mit herkömmlicher Parkierungstechnik ausgestattet. Thomas Veith von AmbiPark beschreibt es so: „Etliche Hardware-Komponenten wie Schranken, Ticketgeber/-nehmer und Kassenautomaten wurden verbaut. Die vielen beweglichen Teile nutzen sich ab, werden immer störanfälliger und reparaturbedürftiger. In der Vergangenheit haben sich die Parkhausbetreiber darauf eingestellt, mit diesen betreuungsintensiven Systemen umzugehen.“

So seien spezielle Organisationsformen mit Leitständen und mobilen Serviceteams aufgebaut worden, die auf Abruf standen, um technische Störungen sofort beseitigen zu können – einerseits um den Kunden schnellstmöglich zu helfen, andererseits um möglichst keine Einnahmen zu verlieren.

„Diese reaktiven Abläufe sind für alle Beteiligten unbefriedigend: für die Kunden, weil sie warten müssen – aber im festen Glauben sind, alles richtig gemacht zu haben, für die Mitarbeiter des Betreibers, weil sie oft den Ärger der Kunden abbekommen, diesen aber nicht wirklich helfen können. Schließlich für den Betreiber, weil er eine teure Organisation vorhalten muss, die am Ende doch kaum befriedigende Lösungen produziert“, analysiert Thomas Veith.

 

VERBESSERTE CO2-BILANZ

Als Gesellschafter von AmbiPark und Autopay Deutschland versteht sich die HIB Huber Integral Bau zugleich als Kompetenzträger. Was im Bestand funktioniert, werde bei neuen Projekten gleich eingeplant und umgesetzt. Überschlägig lassen sich die Effizienzsteigerungen durch digitale Systeme und Konzepte laut Veith so kalkulieren:
· 2-5% geringere Parkhaus-Herstellungskosten durch 25-75% weniger Flächenverbrauch im Ein-/Ausfahrtsbereich, Entfall von zusätzlichen Spuren, Schrammborden und Inseln
· 15-30% niedrigere Investitionskosten für Parkhaustechnik durch Entfall diverser Hardware-Komponenten und Verkabelung
· 10-50% Einsparungen bei Betrieb und Verwaltung – je nachdem wie konsequent die Betreiberorganisation umgestaltet wird
· 2% + XX Erhöhung des Einnahmenstroms durch neue Parkprodukte und deren flexiblere Gestaltung, exaktere Abrechnungs- und Kontrollmöglichkeiten, leichte Einbindung von Drittsystemen und Einsatz dynamischer Pricing-Tools, das auch E-Lade-Infrastruktur integriert.

„Die Effizienzen bei Herstellung und im Betrieb führen auch zu einer nachhaltig verbesserten CO2-Bilanz eines Parkhauses durch geringeren Ressourceneinsatz – zum Beispiel bei Beton und Stahl, weniger Emissionen durch flüssige Abläufe und keine Vor-Ort-Einsätze von Technikern. Und sie führen auch zu glücklicheren Mitarbeitern, denn die Autopay-Welt bietet attraktivere und anspruchsvollere Arbeitsplätze.“ Thomas Veith, AmbiPark

Bewährtes Freeflow-System

Obwohl die Technik noch nicht abgeschrieben war, entschied sich AmbiPark für einen Umstieg auf das Freeflow-Parkabfertigungssystem Autopay, in Skandinavien bereits hundertfach bewährt. Das fünf Jahre alte Ticket-Schranke-System wurde ausgebaut und durch ein paar Kameras, zwei Monitore und zwei kleine Kassen preiswert ersetzt.

Entscheidend, so Veith, seien aber die qualitativen Ziele, die er wie folgt beschreibt: „Neue Möglichkeiten zur Gestaltung der Parkprodukte, mehr und komfortablere Bezahlkanäle, Einbindung eines Webshops – und die Effizienzen, die durch die völlig neuen Abläufe möglich wurden. So konnten wir eine deutlich höhere Zufriedenheit aller am Parkierungsprozess Beteiligten erreichen.“ Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde ein paar Wochen später das nächste AmbiPark-Objekt in Hennef auf Autopay umgerüstet und so fit für die Zukunft gemacht.

Mit digitalen Systemen und klugen Betriebskonzepten in die Zukunft_Parken aktuell_Ausgabe 125

 

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