Der digitale Netzwerkgedanke ist längst in der realen Welt angekommen – insbesondere in der Stadt- und Verkehrsplanung. Unter dem Stichwort Mobility Hub erkunden Unternehmen, Politiker und urbane Initiativen, wie sich unterschiedlichste Faktoren der Mobilität in Zukunft zusammenführen lassen. Dabei entstehen Knotenpunkte, die den Verkehr und den Menschen entlasten und harmonisieren sollen. Wie solche Mobility Hubs grundsätzlich aussehen könnten, zeigen Parkhäuser schon heute.

Mobilität, Hub und zentrale Fragestellungen des öffentlichen Verkehrs

Mobilität ist eine vielschichtige Begriffswelt. Zuallererst geht es natürlich um unterschiedliche Transportmöglichkeiten vom Auto über den Zug und das Rad bis zur Schiene. Die Frage dabei lautet, wie die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten miteinander verbunden sind – und wie die jeweils benötigten Infrastrukturen nebeneinander existieren können.

Daraus ergibt sich eine grundsätzliche Themenstellung der Mobilität: Wie komfortabel und schnell können Menschen ihren Weg von A nach B zurücklegen und dabei aus unterschiedlichen Transportmöglichkeiten wählen? Historisch bedingt lieferte das eigene Auto bisher die häufigste Antwort, doch mit der zunehmenden Urbanisierung und Umweltfragen rücken alternative Lösungen immer stärker in den Fokus. Öffentliche Verkehrsnetze, Sharing-Lösungen und der Mensch als Fußgänger werden zunehmend wichtiger.

Perfekte Mobilität ist dann erreicht, wenn jede Person umstandslos die Transportmöglichkeit wählen kann, die gerade zu ihrem Weg passt. Doch gerade in urbanen Zentren ist diese Umstandslosigkeit meist nicht so einfach zu erreichen. Typische Hindernisse sind Staus, schlechte Verkehrsanbindungen oder nicht durchdachte Anschlussfahrpläne. Ein noch größeres Problem sind vorsintflutliche Verkehrswege, die etwa Autofahrer bevorzugen, aber Fußgänger und Radler behindern, sie einer Gefahr aussetzen oder ganz ignorieren.

Kommen mehrere oder alle Transportmöglichkeiten zusammen und treffen auf zahlreiche Menschen, die diese Möglichkeiten nutzen, spricht man von einem Hub – Digitaldeutsch für einen Knotenpunkt.

In Städten ist dies üblicherweise das Gelände bzw. Verkehrsnetz um einen Hauptbahnhof oder Flughafen. Auch zentrale Umsteigepunkte für die städtischen Nahverkehre in der City gehören dazu. Hubs sind auch dort zu finden, wo die Anbindung zum Umland erfolgt – Busbahnhöfe für den Regionalverkehr sind hier ein perfektes Beispiel.

Mit der zunehmenden Verstädterung, neuen Mobilitätslösungen und der Gleichzeitigkeit vieler verschiedener Verkehrsangebote wird fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht, wie die Bewegung der Zukunft in der Stadt und auf dem Land organisiert werden kann. Der Einfluss des Digitalen eröffnet hier eine völlig neue Möglichkeit: den Mobility Hub.

Was ist ein Mobility Hub?

Parkhäuser werden überdurchschnittlich oft von Stadtforschern und Zukunftsplanern als Symbol für einen Mobility Hub genannt. Mit ihrer meist zentralen Lage im städtischen Raum erfüllen sie bereits eine wichtige Voraussetzung für einen Knotenpunkt – sie sind von jeder Himmelsrichtung aus gut zu erreichen und entsprechend frequentiert.

Zudem bieten sie auf einer relativ geringen Grundfläche sehr viel Platz. Dieser Platz wird im Mobility Hub jedoch nicht mehr nur von geparkten Privatwagen eingenommen. Vielmehr können hier Ladestationen für E-Autos, zentrale Standorte für Carsharing-Anbieter, Abholstationen für Leihfahrräder und vieles mehr untergebracht werden.

Damit können sie die zweite Anforderung an einen Mobility Hub erfüllen: die Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Transportmöglichkeiten, die der Mensch individuell wählen kann – ohne lange Zwischenwege. Wird dieses Angebot um Services des täglichen Verkehrsbedarfs wie Fahrkartenautomaten für den öffentlichen Nahverkehr ergänzt, wachsen die verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten noch stärker und reibungsloser zusammen.

Ein Mobility Hub denkt auch an die Zukunft und schafft schon heute Strukturen für das autonome Fahren und ähnliche Entwicklungen. So werden Ein- und Aussteigezonen für Passagiere geplant, von denen aus das Fahrzeug dann selbstständig seinen Parkplatz finden kann – ohne andere Verkehrswege zu behindern. 

Spätestens in diesem Punkt kommt es zu einer Vernetzung baulicher und städtischer Infrastrukturen mit digitalen Anforderungen der Smart Mobility – und auch dies ist ein Merkmal des Mobility Hubs.

Wesentliche Aspekte des aktuellen und zukünftigen Individual- und Massenverkehrs werden über das Internet und digitale Netzwerke gesteuert, geplant und unterhalten. Deswegen bietet der Mobility Hub zahlreiche Zugangspunkte zu diesen digitalen Strukturen.

Ein gut funktionierender, öffentlicher und kostenloser WLAN-Zugang ist hier das Minimum, digital unterstützte Touchpoints zu unterschiedlichsten Mobilitätsanbietern stellen die nächste Stufe dar. Unternehmen, die sich im Mobility Hub positionieren wollen, müssen sich also über die digitalen Bedarfe ihrer Zielgruppe genauso Gedanken machen wie über deren reale Anforderungen.

Letztendlich sind Parkhäuser auch deswegen für den Ausbau zum Mobility Hub geeignet, weil sie einem Trend Rechnung tragen, der mit neuen Transportformen aufgekommen ist: Wurden Parkplätze früher im öffentlichen Raum großzügig bemessen und schnell bewilligt, ist dies aus städtebaulichen und umweltbezogenen Gründen heute längst nicht mehr der Fall.

Das Parkhaus löst dieses Platzproblem und baut einfach in die Vertikale. Da es sich durch zahlreiche Angebote als Mobility Hub noch stärker in den urbanen Raum integrieren kann, verliert es den früheren Status als reine Abstellfläche und wird zum lebendigen Ort des städtischen Verkehrs – ganz so, wie es die Bewegung der Zukunft vorsieht.

Smart Mobility: Wie sieht die Zukunft der Bewegung aus?

Ein zentrales Ziel eines Mobility Hubs ist es, das Umsteigen zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu optimieren. Kurze Wege, geringe Wartezeiten und positiv aufgeladene Transitwege mit einem Erlebnisgehalt gehören zu diesem Ziel dazu.

Gelingt der Umstieg zwischen Transportmöglichkeiten reibungslos, werden alternative Fortbewegungsmittel stetig attraktiver. Denn das eigene Auto wird heute in der Stadt vorrangig genutzt, weil die Anschlüsse zu umständlich und die Fahrt- sowie Wartezeiten zu lang sind. Dadurch entsteht ein Kreislauf aus einem noch höheren Verkehrsaufkommen auf der Straße, mehr Staus, einer größeren Umweltbelastung und höheren Stresslevels.

Mobility Hubs können diesen Kreislauf durchbrechen und würden so in Zukunft mehr Menschen auf die Schiene oder in die öffentlichen Verkehrsmittel bringen. Zum Entzerren tragen außerdem gut ausgebaute und sichere Rad- und Fußwege bei. Stehen am Hub unterschiedliche Sharing-Angebote zur Verfügung, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Mensch statt ins eigene Auto auf das Rad oder in den Sharing-Wagen setzt – und damit ist wieder ein Privatfahrzeug weniger auf der Straße.

Smart Mobility heißt indes nicht nur, dass der Mensch (auch spontan) seinen Weg mit dem für ihn attraktivsten Verkehrsmittel bewältigen kann. Es bedeutet auch, dass er diese Wahl genauso spontan oder langfristig planen kann. Dafür muss er jederzeit bequem mit dem Smartphone oder anderen Devices auf die digitalen Angebote von Sharing-Services oder der Verkehrsgesellschaft zurückgreifen können. Will er dies nicht über sein eigenes Gerät tut, stehen ihm digitale Touchpoints an prominenten Stellen im Hub zur Verfügung.

Zudem kann er jederzeit überprüfen, wie sich sein Anschluss gestaltet – und dieser Anschluss gelingt prompt. Dies wird in modernen Bahnhöfen bereits mit Echtzeit-Anzeigen zum öffentlichen Nahverkehr angefangen. Doch es fehlt immer noch weitestgehend eine flächendeckende Abstimmung der Abfahrtszeiten und Fahrfrequenzen mit dem Fern- oder Regionalverkehr.

Das autonome Fahren wird in der Smart Mobility zu einem der zentralen Themen werden, an denen sich die zukünftige Infrastruktur, Initiativen im urbanen Raum und Unternehmen im Mobilitäts- und Bausektor ausrichten müssen. Hier ist insbesondere die Frage, wie die Gleichzeitigkeit von autonomer Mobilität, menschlichem Fahrverhalten und alternativen Fortbewegungsarten sinnvoll und sicher strukturiert werden kann.

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